Wenn wir schwimmen müssen, dann müssen wir schwimmen.
Eine Deutsch als Fremdsprache Kurzgeschichte
Es ist dunkel. Das Wasser um mich ist kalt und tief. Ich sehe nichts außer den Sternen am Himmel. Sie sind hell und schön. Ich bin allein. Mein Boot ist nicht mehr da. Es ist schnell gesunken, nachdem wir gegen etwas Hartes gestoßen sind. Ich weiß nicht, was es war. Vielleicht ein Felsen oder ein großes Tier im Wasser.
Ich schwimme schon lange. Meine Arme sind müde, aber ich darf nicht aufhören. Ich muss überleben. Ich denke an meine Familie und Freunde. Sie wissen nicht, wo ich bin. Sie machen sich sicher Sorgen. Ich will sie wiedersehen.
Plötzlich höre ich ein Geräusch. Es ist kein lautes Geräusch, aber in der Stille der Nacht hört es sich groß an. Ich drehe mich um, aber ich sehe nichts. Mein Herz schlägt schnell. Ich habe Angst. Ich schwimme weiter.
Die Sterne leuchten immer noch. Sie sind wie kleine Führer am Himmel. Ich erinnere mich an die Worte meines Großvaters. Er hat gesagt: “Die Sterne zeigen uns den Weg.” Ich schaue nach oben und suche nach einem Muster. Ich sehe das Große Bär. Es zeigt nach Norden. Dann wissen wir, wohin wir schwimmen müssen.
Ich schwimme in die Richtung, die die Sterne mir zeigen. Ich hoffe, dass ich Land finde. Ich träume von einem warmen Feuer und einem weichen Bett. Aber jetzt gibt es nur das kalte Wasser und den endlosen Himmel.
Stunden vergehen. Oder sind es Tage? Ich weiß es nicht. Die Zeit ist anders hier auf dem Meer. Es gibt keinen Tag und keine Nacht. Nur Schlaf und Wachsein. Und die Sterne.
Dann sehe ich etwas. Es ist weit weg, aber es ist da. Land! Ich kann es fühlen. Ich schwimme schneller. Meine Arme schmerzen, aber ich bin glücklich. Ich werde überleben. Ich werde nach Hause gehen.
Aber das Wasser wird rauer. Große Wellen kommen auf mich zu. Sie sind stark und mächtig. Ich kämpfe gegen sie an. Ich darf nicht untergehen. Nicht jetzt, wo ich so nah am Ziel bin.
Ich erreiche das Land. Es ist dunkel und still. Ich falle auf den Sand. Ich bin sicher. Aber wo bin ich? Ist es eine Insel? Oder das Festland? Ich weiß es nicht. Ich bin zu müde zum Nachdenken. Ich schlafe ein.
Als ich aufwache, ist es immer noch dunkel. Ich höre ein Geräusch. Es ist näher als vorher. Ich stehe auf und sehe mich um. Da ist etwas im Dunkeln. Es bewegt sich. Ich kann es nicht sehen, aber es ist da.
Ist es ein Tier? Oder ein Mensch?
Ich stehe still und lausche. Das Geräusch kommt näher. Mein Herz klopft laut. Ich muss stark sein. Ich muss überleben.
Vielleicht muss ich wieder ins Wasser, um zu entkommen. Wenn wir schwimmen müssen, dann müssen wir schwimmen.
Das Geräusch ist jetzt sehr nah. Ich kann etwas im Dunkeln erkennen. Es ist eine Gestalt. Sie bewegt sich langsam auf mich zu. Ich halte den Atem an. Was wird jetzt passieren?
Die Gestalt kommt näher und ich sehe, dass es ein Mensch ist. Er sieht freundlich aus. Er kommt zu mir und sagt: “Hallo, ich habe dich gefunden. Du bist sicher.” Ich bin erleichtert. Es gibt andere Menschen hier. Ich bin nicht allein.
Er hilft mir aufzustehen und führt mich zu einem kleinen Lagerfeuer. Dort sind andere Menschen. Sie lächeln und geben mir Essen und Wasser. Ich fühle mich besser. Sie erzählen mir, dass sie auch Schiffbrüchige sind. Wir sind auf einer Insel. Es gibt keine Häuser und keine Boote. Wir müssen hier überleben, bis Hilfe kommt.
Wir reden die ganze Nacht. Wir machen Pläne, wie wir Essen finden und Schutz bauen können. Wir sind ein Team. Wir werden zusammenarbeiten und überleben.
Aber dann, am nächsten Morgen, passiert etwas Seltsames. Wir sehen ein Licht am Himmel. Es ist kein Stern und kein Flugzeug. Es ist etwas anderes. Es kommt näher. Wir sind verwirrt und neugierig.
Das Licht landet auf der Insel. Es ist ein Raumschiff. Die Tür öffnet sich und ein Wesen kommt heraus. Es sieht nicht aus wie ein Mensch. Es ist groß und hat viele Arme. Wir sind erschrocken. Was will dieses Wesen?
Es spricht zu uns, aber wir verstehen die Worte nicht. Es macht eine Handbewegung. Will es uns helfen oder uns schaden?
Sollen wir dem Wesen vertrauen?
Alle Personen und Ereignisse in diesem Werk sind fiktiv. Ähnlichkeiten mit realen, lebenden oder verstorbenen Personen oder tatsächlichen Ereignissen sind rein zufällig.